Fair Play - Faire Bälle
Nutze Fußball, um die Welt besser zu machen – Fair Play : Fair Life

Bereits im Jahr 2004 hat ein breites Bündnis erfahrener und engagierter Partner aus der Politik, den Evangelischen Kirchen und Nichtregierungsorganisationen wie auch dem Westfälischen Fußball und Leichtathletikverband in Nordrhein-Westfalen damit begonnen, die Zeit vor und während der Fußballweltmeisterschaft 2006 im eigenen Land erfolgreich zu nutzen. Unter dem Motto „Bringt Faire Bälle ins Spiel!“ machten sie mit dem Sportball auf die Idee des Fairen Handels aufmerksam. Im Mittelpunkt der Arbeit standen vor allem Kinder und Jugendliche – aber auch Erwachsene, die mit diesem Thema bisher noch nicht viel Kontakt hatten.

Die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit basierte auf variantenreichem Informationsmaterial und es wurden zahlreiche medienwirksame Auftritte und Veranstaltungen genutzt, um ein großes Publikum zu erreichen. Zu den Maßnahmen gehörte von Beginn an, mit auf Jugendliche zugeschnittenen Aktionen den Fairen Ball ins Spiel zu bringen. Als Grundidee diente die gute alte Torwand, bekannt aus dem ZDF-Sportstudio. Neben Informationen rund um die Fußball-Produktion in Pakistan und die Standards des Fairen Handels – die während der Wartezeiten an der Torwand vermittelt wurden, hatten MultiplikatorInnen und Jugendliche so direkt die Möglichkeit, den Fairen Ball zu testen.

Um möglichst viele LehrerInnen, TrainerInnen und JugendleiterInnen dafür zu gewinnen, in ihren Arbeitszusammenhängen das Thema Faire Bälle zu bearbeiten, wurde umfangreiches didaktisches Material erstellt. Sowohl Hintergrundinformationen, als auch Aktionsvorschläge und Arbeitsblätter für verschiedene Altersgruppen waren Bestandteil einer Praxismappe, die in Kooperation mit dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Sommer 2005 an alle weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen versandt wurde. Insgesamt entschieden sich während der Laufzeit der Kampagne achtundzwanzig Kommunen allein in Nordrhein-Westfalen, Ratsbeschlüsse zum Fairen Beschaffungswesen mit der Verpflichtung zu versehen, dass nur noch Faire Bälle für die öffentlichen Schulen angeschafft werden dürfen.



Bringt Faire Bälle ins Spiel – Produktionsbedingungen in der Sportartikelindustrie


Das Runde muss ins Eckige – das ist uns allen klar. Aber das Runde ist nicht mehr klassisch – wie noch zu Helmut Rahns Zeiten – aus Leder. Seit der WM 1986 in Mexiko und dem Azteca dreht sich alles um eine vollsynthetische Kugel. Und heutzutage werden Fußbälle in Afrika, Asien und Südamerika unter schlechtesten Arbeits-, Sozial- und Umweltbedingungen hergestellt und in die ganze Welt geliefert. Wichtigster Fußballproduzent weltweit ist dabei Pakistan, acht von zehn Fußbällen werden hier immer noch per Hand genäht. Das sogenannte Atlanta-Abkommen, das 1997 beschlossen wurde, ist eine Vereinbarung, an der sich auch führende Sportartikelhersteller wie NIKE und Adidas beteiligen, die Kinderarbeit in der Fußballproduktion verbietet. Das Abkommen, welches mehrheitlich von den Herstellern unterzeichnet wurde, sieht zwar ein Verbot der Kinderarbeit bei der Produktion von Sportartikeln vor, die Arbeitsbedingungen der erwachsenen Arbeiter wurden dabei allerdings nicht grundsätzlich verbessert. 1998 startete die von der alternativen Importorganisation GEPA ins Leben gerufene Kampagne „fair pay - fair play“, welche sich die Verbesserung der Sozial- und Umweltkriterien in der Ballproduktion vor allem in Pakistan zum Ziel gesetzt hat. Diese Fußbälle werden garantiert ohne Kinderarbeit produziert und bieten ebenfalls die im Fairen Handel üblichen Konditionen: angemessene Entlohnung, Darlehensprogramme, Gesundheitsversorgung und Sozialversicherungsfonds. Doch nicht nur pakistanische Arbeiterinnen und Arbeiter leiden unter den schlechten Arbeitsbedingungen.

Auch auf dem afrikanischen Kontinent werden Fußbälle und andere Sportartikel in Fabriken mit fehlendem Arbeitsschutz und Niedrigstlöhnen produziert. Die kontinuierliche engagierte Arbeit der Fair Handels Initiativen und ihrer Kampagnen macht sich aber zumindest punktuell bemerkbar: Beispielsweise hat das Sportunternehmen PUMA im Rahmen eines Projektes gegen Jugendkriminalität Fußbälle unter den Konditionen des fairen Handels herstellen lassen. Bis dato wurden etwa 5.000 fair gehandelte Fußbälle geliefert. Der faire Ball verbindet und wurde unter anderem bei deutschen und südafrikanischen Turnieren an Schulen genutzt. mehr zu PUMA: http://www.club-der-guten-hoffnung.de/de/presse/meldungen/770-puma-produziert-erstmals-fair-trade-fussball.html