Wasser und Gesundheit
Wasser und Gesundheit

Laut dem Human Development Report (HDR) aus dem Jahr 2006 leiden weltweit 2,6 Milliarden Menschen unter mangelnder Sanitärversorgung. Des Weiteren haben etwa 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu ausreichend sauberem Trinkwasser. Schätzungsweise 80 Prozent aller Krankheiten in Entwicklungsländern sind auf den Kontakt mit verunreinigtem Wasser zurückzuführen. Laut HDR sterben jährlich in etwa 1,8 Millionen Kinder an den Folgen unzureichender Wasser- und Sanitärversorgung. Die gesamte Opferzahl überschreitet das Ausmaß der Toten durch HIV/AIDS und Malaria zusammengenommen.

Das Kinderhilfswerk UNICEF geht davon aus, dass jährlich rund 1 Millionen Kinder und über 3 Millionen Erwachsene an den Folgen von Durchfall (Austrocknung, Auszehrung) sterben. Durchfallerkrankungen gehören damit zu den gefährlichsten und am weitesten verbreiteten Krankheiten weltweit. Andere häufig auftretende Krankheiten, ausgelöst durch schmutziges Wasser, sind Wurmerkrankungen wie Bilharziose oder Ascaris und die Augenkrankheit Trachoma. Ohne ärztliche Hilfe können viele dieser Krankheiten zu langfristigen körperlichen Schäden oder sogar zum Tod führen.



Der Zugang zu unbedenklichem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung trägt einen enorm wichtigen Beitrag zur Verminderung von Erkrankungen wie Durchfall bei.
Eine unzulängliche Wasserversorgung wirkt sich auch negativ auf den Bereich der Bildung aus. Oftmals behindern Krankheiten und die Notwendigkeit von weit her Wasser zu beschaffen die Kinder in ihren Möglichkeiten, eine Schule zu besuchen. Über die Schule hinaus finden sich diese Probleme in der Arbeitswelt wieder. Eine Verbesserung der Situation würde die Gesundheitssysteme der Länder entlasten und unabhängiger machen.


Abwasser

In vielen Ländern wird zwar versucht, die Verbesserung der Wasserversorgung voranzutreiben, jedoch wird die Abwasserentsorgung häufig vernachlässigt. Rund 100.000 unterschiedliche synthetische Chemikalien landen durch unzureichende oder fehlende Filterung irgendwann im Wasser. Dieses Wasser wiederum stellt die Lebensgrundlage der Menschen dar und so werden die Stoffe über die Nahrungskette aufgenommen. Etwa ein Zehntel der landwirtschaftlichen Produkte aus Entwicklungsländern werden mit der Hilfe von Abwässern erzeugt. Angesichts des zunehmenden Anteils an Chemikalien im Abwasser, sowie der darin enthaltenen Krankheitserreger stellen diese Produkte eine langfristige Gefahr für die Konsumenten dar.
Doch es gibt auch Projekte, wie die folgenden, die sich auf ein umfassendes Wassermanagement konzentrieren.
(Zum Weiterlesen:Wasserprojekte in Burkina Faso/ Sambia )

Pestizide

Weltweit werden von der Welternährungsorganisation (FAO) etwa 500.000 Tonnen Alt-Pestizide in offenen Schuppen oder Lagerhäusern vermutet. Deutlich mehr als 50.000 Tonnen dieser mittlerweile verbotenen oder nicht mehr haltbaren giftigen Mittel werden von der FAO in Afrika vermutet. Diese Pestizide bedrohen die Gesundheit der Menschen und gefährden Böden und Gewässer. Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace werfen den Chemieunternehmen vor, den unerfahrenen afrikanischen Bürokratien ihre Agrargifte unter dem Deckmantel der "grünen Revolution" untergeschoben zu haben.

(Quelle: http://www.zeit.de/2003/35/U-Altpestizide )