Gold
Gold, der Rohstoff, aus dem Träume gemacht sind

Gold war in der Geschichte der Menschheit über lange Zeit hinweg das wichtigste Tausch- und Zahlungsmittel. Zudem besitzt gerade dieses Edelmetall seit Jahrtausenden einen vielfältigen Symbolcharakter, der auf dessen Beständigkeit zurückzuführen ist. Bis heute ist die Nachfrage nach Gold groß, es dient zunehmend als Vermögensanlage. Der Goldpreis ist seit Beginn dieses Jahrtausends sogar mit einigen Schwankungen konstant gestiegen. Vor allem in Krisen der Weltkonjunktur gilt Gold als „Krisenwährung“ so dass der Preis in den letzen vier Jahren erstmalig auf über 900, zeitweise sogar auf deutlich über 1000 US-Dollar pro Unze bzw. Feinunze (1 Feinunze = 31,1 Gramm) stieg. Aufgrund der momentanen Wirtschafts- und Finanzkrise liegt der aktuelle Goldpreis sogar bei 1600 US-Dollar pro Unze (Stand: Juni 2012).

Quellen:
http://www.finanzen.net/rohstoffe/goldpreis
http://www.ghana.uni-kiel.de/daten/goldenearth/pdfs/Goldinfos.pdf

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-56240589.html


Vorkommen und Verwendung

Seit Jahrzehnten hat es weltweit keine größeren Goldfunde mehr gegeben. Größere Vorkommen gibt es in Südafrika, China, den USA und Australien. Die Ressourcen in Südafrika, die seit 1900 den Weltmarkt dominieren, gehen zur Neige und auch die Förderung in den USA und Australien geht zurück. Einzig China, das 2008 das stärkste Förderland war, hat einen Anstieg der Förderung zu verzeichnen. Im Jahr 2009 förderte China in rund 700 Minen etwa 310 Tonnen Gold.
Neben den genannten großen Goldförderern gibt es viele kleinere Staaten, in denen in den vergangenen Jahren neue Goldminen erschlossen wurden. Dazu zählen unter anderem Ghana, Tansania, Mali und Kolumbien. Immer wichtiger wird auch das Recycling von Gold. Etwa ein Drittel der weltweit zur Verfügung stehenden Menge Gold wird durch das Einschmelzen von Barren, Schmuck, Münzen und elektronischen Geräten mit Goldanteil gewonnen.

Insgesamt ist rund die Hälfte der weltweiten Goldmenge in Schmuck verarbeitet, etwa 12 Prozent in Kunstgegenständen und 16 Prozent befinden sich in Form von Barren und Münzen im Privatbesitz. Auch Währungen werden durch Goldreserven gedeckt. Bis heute machen die Goldreserven der Zentralbanken und anderer Währungs-Institutionen etwa 19 Prozent der weltweit vorhandenen Goldmenge von 153.000 Tonnen aus (Stand: 2007). Dabei haben die USA mit rund 8.100 Tonnen den größten Anteil, gefolgt von Deutschland mit 3.400 Tonnen und dem Internationalen Währungsfond mit 2.800 Tonnen (Stand: 2011). Momentan hat die Schmuckproduktion mit etwa 85 Prozent den größten Anteil an der Verarbeitung der jährlichen Fördermenge. Die restlichen 15 Prozent dienen als Geldanlage oder sind in Handys, Computern oder Flachbildfernsehern zu. 

Quellen:
Schmuck – Liebesbeweis, Broterwerb und Ausbeutung: Vom Rohstoff bis zur Ladentheke, Südwind e.V. (Hg.), 2010, zur Broschüre


12 Staaten decken 66% der weltweiten Goldförderung ab, darunter auch Südafrika und Ghana.
Foto: Wikipedia


Gold in Afrika:  Herausforderungen und Schwierigkeiten

Neben der Förderung von Diamanten, Erdöl, Kupfer und Coltan ist vor allem Gold ein wichtiger Bestandteil der afrikanischen Rohstoffförderung. In Ghana, Südafrika, Simbabwe und weiteren Staaten Zentral- und Südafrikas, ist die Goldgewinnung – für einige wenige – bis heute ein lukratives Geschäft. Für viele dagegen bedeutet der Reichtum an Rohstoffen ein Leben in Armut. Für neue Tagebauflächen werden Dörfer teilweise gewaltsam und ohne Entschädigung umgesiedelt. Ackerflächen, die eine Lebensgrundlage für die Bevölkerung darstellen, werden ihren Besitzern aberkannt. Zu diesen Problemen kommen gravierende Umweltschäden durch den Einsatz von Chemikalien bei der Goldgewinnung.

Ein Großteil der Förderung des Reichtum versprechenden Goldes wird heute von multinationalen Großkonzernen betrieben. Zudem hat die Arbeit im Tagebau die Arbeit in den beinahe ausgebeuteten unterirdischen Goldminen ersetzt und schafft kaum Arbeitsplätze, da der Abbau zu großen Teilen von Maschinen verrichtet wird. Hinzu kommt, dass ungelernte Arbeitskräfte ersetzt werden, da sie den technologischen Ansprüchen, nicht gerecht werden können. Die hoch technisierte Form der Goldgewinnung mittels Tagebau ist bereits an Standorten attraktiv, an denen das Gestein pro Tonne gerade mal ein bis zwei Gramm Gold enthält. Dabei ist das Gold nicht in reiner Form abbaubar, sondern wird unter Einsatz der giftigen Chemikalie Zyanid, die bereits bei einer Aufnahme von 70 Milligramm für den Menschen tödlich ist, vom Gestein getrennt. Die riesigen Schutthalden, die dieser Prozess nach sich zieht, sind weder für den Ackerbau noch anderweitig zu gebrauchen. Das mit Zyanid behandelte Gestein enthält Pyrit, eine Verbindung aus Eisen und Schwefel, dass beim Kontakt mit Luft Schwefelsäure freigibt, und dazu führt, dass die riesigen Flächen der Tagebauten für Jahrhunderte verseucht bleiben. Somit bietet diese Form der Rohstoffförderung nicht nur kaum Arbeitsplätze für die ansässige Bevölkerung, sondern nimmt auch riesige Flächen in Anspruch, die anschließend kaum bis gar nicht mehr fruchtbar sind. Die Umweltstandards sind in den Gold fördernden Staaten Afrikas oft mangelhaft, sodass aufgrund der billigen, unzureichenden Entsorgung des Zyanidabfalls Grundgewässer, Flüsse und Seen verschmutzt und damit Lebensgrundlagen für Menschen und Tiere gefährdet werden.

Auf der anderen Seite werden rund 12 Prozent der weltweiten Produktion von Kleinschürfern gewonnen. Diese bauen das Gold informell ab und nutzen dazu meist nur einfaches Werkzeug wie Hacken und Schaufeln. Zur Gewinnung des Goldes aus der mit Wasser versetzten Erde nutzen die Arbeiter Quecksilber. Diese Methode ist die einfachste und günstigste, allerdings ist auch dieses Verfahren mit Schäden an der Umwelt und der Gesundheit der Arbeiter verbunden, da der Quecksilberdampf hoch toxisch ist.



Golschürferin in Ghana, Foto: Wikimedia Commons

Gold könnte ein Segen für die Menschen Afrikas sein, doch ohne eine grundlegende Veränderung in der Förderung und Teilhabe der Bevölkerung erfolgt der Reichtum der einen wie so oft auf Kosten anderer.

Quellen:
http://www.fian.at/assets/FIAN-Factsheet-Die-dunkle-Seite-des-Goldes.pdf
http://www.bicc.de/uploads/pdf/publications/other/taz_beilage/taz_beilage.pdf
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,542725,00.html


Die Goldförderung und der Umgang mit den Gewinnen aus dem Goldexport sind nirgendwo in Afrika so fortschrittlich und sozial gerecht wie in Südafrika. Dem Diamantenrausch, beginnend mit einem Diamantenfund im Jahr 1871, folgte bereits wenige Jahre später der Goldrausch. Nach der Entdeckung der Goldvorkommen strömten massig Goldsucher mit der Hoffnung auf das große Glück nach Südafrika und gründeten die Minenstadt Johannesburg. Den anfänglich meist zufälligen Funden, folgten in den 1940er Jahren die strategische Suche nach Goldadern und der Ausbau der Förderung. Die Region der Goldfunde im Nordosten Südafrikas ist eines der goldreichsten Gebiete der Welt. Der Witwatersrand-Höhenzug bei Johannesburg ist das größte Goldfeld der Erde.

Aufgrund der langen Tradition im Abbau und in der Forschung zählen Südafrikas Goldbergwerke heute zu den fortschrittlichsten der ganzen Welt. Da die wenigen goldmächtigen Adern nahezu völlig ausgeschöpft sind, erfolgt der Abbau dort in immer größeren Tiefen. Während in Australien oder Kanada das Gold vornehmlich im Tagebau gewonnen wird, kommt es in Südafrika aus der Tiefe. Um Gold zu fördern, wird das Gestein mittlerweile aus Tiefen von bis zu 4000 Metern geholt, tiefer als irgendwo sonst auf der Welt. Das bedeutet nicht nur einen enormen technischen Aufwand für die Minenbetreiber, sondern auch extreme Arbeitsbedingungen für die Bergleute. Diese sind in der Tiefe neben Staub, Enge und Dunkelheit auch sehr hohen Temperaturen ausgesetzt. Um für die mühsame und schlecht bezahlte Arbeit in den Goldbergwerken ausreichend Arbeitskräfte zu finden, werden von Rekrutierungsorganisationen der Minengesellschaften Arbeiter aus den Nachbarländern, zumeist aus ärmlichen dörflichen Strukturen, angeworben. Trotz einer vergleichsweise fortschrittlichen Goldförderung und stabilen politischen Strukturen gibt es auch in Südafrika im Zusammenhang mit der Goldgewinnung noch einiges zu verbessern. Die Arbeit in den Minen ist auch dort schlecht bezahlt und führt die Arbeiter körperlich an ihre Grenzen. Hinzu kommt, dass die verbliebenen Arbeitsplätze zunehmend durch rentablere Technik ersetzt werden. Auch Umweltprobleme und Klientelismus – das heißt, politische Gefälligkeiten im Austausch mit Loyalität der wirtschaftlichen Institutionen – sorgen mancherorts nach wie vor dafür, dass die Gewinne aus dem Goldexport in die Taschen der reichen Konzernbosse fließen und der lokalen Bevölkerung eher schaden als nutzen.

Der Staat Südafrika ist wegen der hohen Einnahmen durch die Goldförderung stark vom Goldpreis abhängig. Kommt es wie Mitte der 1990er Jahre zu einer Krise in der Goldförderung und einem niedrigen Goldpreis, bedeutet dies auch für den Staat hohe Verluste auf der Einnahmeseite und die Gefahr von zahlreichen Entlassungen. In den letzten Jahren konnte Südafrikas Wirtschaft jedoch die Abhängigkeit vom Goldpreis verringern. Um die Abhängigkeit vom Goldexport abzuschwächen, modernisierte man im Rahmen eines kapitalintensiven Projekts veraltete Industriestrukturen, was den Anteil der Halbfertig- und Fertigprodukte am Export vergrößerte.

Quellen:
http://www.kapstadt.com/unser-service/wissenswertes/gold-in-suedafrika/
http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecialgeschichte/d-51661380.html
http://www.suedafrika.net/suedafrika/suedafrika-wirtschaft/bergbau.html

Anders ist die Situation in der Grenzregion zwischen Simbabwe und Mosambik. Dort suchen seit Jahren tausende Menschen unorganisiert und unter denkbar schlechten Bedingungen nach Gold. Die Bergregion Chimanimani zieht auf Seiten Mosambiks zahlreiche Menschen, vor allem aus dem Nachbarland Simbabwe an. In Flüssen, Gruben und kleinen Schächten suchen dort etwa 20.000 Menschen nach Gold. Die Arbeiter graben oft Tage und Wochen ohne Erfolg. Wenn sie etwas finden, sind die Goldmengen meist so gering, dass kaum etwas für sie übrig bleibt. Denn die Arbeiter stehen lediglich am Ende der „Goldnahrungskette“. Grundbesitzer, Polizei und Militär wollen an dem gefundenen Gold mitverdienen und scheuen dafür oft nicht vor Gewalt und Korruption zurück. Die Goldsucher leben häufig ohne feste Behausung unter menschenunwürdigen Bedingungen. Die nahegelegenen Sümpfe der Gebirgszüge sind Brutstätte für Malaria übertragende Mücken, was eine weitere Gefahrenquelle darstellt. Die ungehemmte und unkoordinierte Suche nach Gold in den Bergen Mosambiks ist nicht nur für die Menschen vor Ort eine leidvolle Angelegenheit. Viele Flüsse transportieren den Schlamm und die Abwässer der Goldsucher. Dabei werden auch Schwermetalle und Chemikalien im Wasser transportiert und machen das Trinkwasser ungenießbar. Die Gesundheit vieler Menschen in den umliegenden Regionen wird so bedroht und Durchfall- oder weitere Erkrankungen sind die Folge. In den Bergen entstehen zudem von Goldsuchern hinterlassene Kraterlandschaften. Die Schächte und Gruben lösen regelmäßig Erdrutsche aus. Eine deutliche Verbesserung der Situation scheint der Staat Mosambik nicht herbeiführen zu können und so besteht vor allem die Hoffnung, dass sich mit einer politischen Veränderung in Simbabwe etwas bewegen könnte. Diese Hoffnung scheint nicht unbegründet, da etwa Dreiviertel der Goldsucher aus dem Nachbarland stammen, das durch Robert Mugabe runtergewirtschaftet und ausgebeutet ist und durch Armut und geschätzte 80 Prozent Arbeitslosigkeit gezeichnet ist.

Quellen:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-56240591.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,542152,00.html



Im Zusammenhang mit der Goldförderung in Ghana wird oftmals von "Neo-Kolonialismus" gesprochen. Wie viele andere Entwicklungs- und Schwellenländer war auch Ghana zu Beginn der 1980er Jahre so hoch verschuldet, dass es auf dem freien Geldmarkt keine Kredite mehr erhielt. Allein der Internationale Währungsfond und die Weltbank konnten neue Kredite gewähren. Diese waren allerdings mit verschiedenen Auflagen wie der Senkung von Subventionen und der Liberalisierung der Wirtschaft verbunden, um Anreize für internationale Konzerne zu schaffen.


Gold aus der Demokratischen Republik Kongo, Foto: ENOUGH Project/Flickr.com


Deswegen besitzen heute große multinationale Firmen die großen Tagebauwerke, in denen 90 Prozent des ghanaischen Goldes gewonnen werden. Nur 10 Prozent entfallen auf einheimische Kleinschürfer. Im Jahr 2006 besaßen die internationalen Minenkonzerne Konzessionen von etwa 13 Prozent der Landfläche Ghanas. In den vergangenen Jahren wurde die Goldproduktion stark ausgebaut und weitere Erschließungsprojekte beschlossen. Die Abgaben von angemessenen Lizenzgebühren und Steuern fehlen
vor allem der Bevölkerung. Zu den geringen Einnahmen des Staates aus dem Goldabbau (96 Millionen US-Dollar im Jahr 2008 bei einer Gesamteinnahme von über einer Milliarde US-Dollar) kommt die vergleichsweise geringe Beschäftigtenzahl im formellen Bergbau (knapp 19.000 Menschen in 2006). Im informellen Bereich dagegen (=sog. „Schwarzarbeit“) steigt die Zahl der Kleinschürfer weiter an. Da diese Schürfer illegal arbeiten, variieren die geschätzten Zahlen zwischen 100.000 und über einer Million Menschen, die im Tagebau nach Gold suchen. Zahlreiche illegal operierende Kleinschürfer werden, auch unter dem Einsatz von Gewalt, von ihren Schürfstellen vertrieben, da sie auf ungenutzten Konzessionen von Großkonzernen schürfen.

Besonders Umwelt und Menschen leiden unter der Ausbeutung des Landes. Bauern wurden von ihren Ländereien vertrieben, Dörfer umgesiedelt und Gewässer umgeleitet. In den 1990er Jahren wurden im Rahmen der Goldförderung allein in der Region Tarkwa im Westen Ghanas etwa 30.000 Menschen umgesiedelt. In den darauffolgenden Jahren wurden durch die Ahafo-Mine einige der fruchtbarsten Böden Ghanas zerstört. Die vertriebene Bevölkerung musste andernorts neues Land erwerben und neue Nutzpflanzen ziehen, wofür die Entschädigungen für die Aufgabe des Landes zu gering waren. Auch in Ghana kommt es rund um die großen Goldminen des Landes zur Verseuchung von Gewässern.

Um die Situation in Ghana zu verbessern, machen zahlreiche Menschenrechts- und Hilfsorganisationen auf die Missstände im Land aufmerksam und unterstützen die Bevölkerung vor Ort in der Auseinandersetzung mit den Großkonzernen.

Gemeinsam mit anderen afrikanischen Regierungen versucht Ghana, die niedrigen Abgaben der Rohstoffkonzerne zwischen drei und sechs Prozent zu erhöhen. Doch mit Berufung auf die ehemals abgeschlossenen Verträge, die nachträgliche Steuerrechtsänderungen sowie die Verschärfung von Umwelt- und Sozialgesetzen ausschließen, drohen diese der Regierung mit langwierigen und teuren Verfahren vor internationalen Gerichten. Anders ist dies in Australien, wo die Regierung im Frühjahr 2010 ankündigen konnte, ab 2012 eine Steuer von 40 Prozent auf die Gewinne von Rohstoffkonzernen zu erheben.

Quellen:
Schmuck – Liebesbeweis, Broterwerb und Ausbeutung: Vom Rohstoff bis zur Ladentheke, Südwind e.V. (Hg.), 2010, zur Broschüre


Prognosen und Ansätze

Die weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrisen sind einer der Hauptgründe für die steigende Nachfrage nach Gold. Derzeit ist der Preis für das Edelmetall so hoch wie nie zuvor. Weltweit kommt es zu neuen Investitionen und somit steigender Goldproduktion. Dabei ist es nicht sicher, ob sich die Nachfrage nach Gold und der dadurch hohe Preis halten, oder es zu einem Verfall des Goldpreises kommt, sollten die Krisen sich entschärfen. Dies hätte nicht nur Konsequenzen für Anleger und Investoren, sondern auch für die Schürfer und Bevölkerung vor Ort an den Goldminen, da das Stoppen von Geldströmen ihnen die Lebensgrundlage entziehen würde.

Die Herkunft des Goldes, sei es in Form von Schmuck oder verbaut in Mobiltelefonen und Notebooks, ist zumeist weder von Händlern noch von Kunden nachvollziehbar, was es schwierig macht, auf eine faire und umweltschonende Förderung zu achten. Eine Initiative dies zu ändern ist z.B. die Kampagne No Dirty Gold. Ins Leben gerufen im Jahr 2004 von den amerikanischen Organisationen Oxfam America und Earthworks, setzt sich diese Kampagne dafür ein, die Gewinnung von Gold menschengerechter und umweltverträglicher zu gestalten. Zudem fordert sie, dass die globale Goldbergbau-Industrie den EinzelhändlerInnen und VerbraucherInnen eine Alternative zu schmutzigem Gold anbieten soll. Erste Erfolge stellten sich bereits 2004 ein, als die Juwelierfirma Tiffany & Co. sich gegen eine neue Mine im Westen der USA eingesetzt hat, die ein wichtiges Wildnis-Gebiet bedrohte. In Deutschland wird die Kampagne von der Menschenrechtsorganisation FIAN unterstützt. 

Die internationale Initiative Responsible Jewellery Council (RJC), der inzwischen über 270 Verbände und Unternehmen beigetreten sind, besteht seit 2005. Die RJC setzt sich für eine Verbesserung der ethischen, sozialen und ökologischen Standards entlang der Liefer- und Produktionskette von Schmuck ein: von der Mine bis zum Handel. Betriebe, die die festgelegten Kriterien einhalten, sollen in Zukunft von Gutachtern ausgezeichnet werden.

Neben einer Verbesserung der Produktions- und Lieferbedingungen des Rohstoffs Gold ist auch eine verstärkte Konzentration auf die Goldgewinnung durch Recycling erstrebenswert, da diese im Vergleich zum Rohstoffgewinn aus natürlichen Ressourcen CO2 emissionsärmer erfolgt. Zudem bleiben die natürlichen Ressourcen unangetastet und die mit dem Abbau einhergehenden sozialen und ökologischen Schäden in den Abbaugebieten werden vermieden. 

Quellen:

Ausstellung "Goldgesichter" von FIAN