Konfliktpotential Klimawandel
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon vermutet, der erste gewaltsame Konflikt aufgrund des gegenwärtigen Klimawandels habe bereits Hunderttausende Tote gefordert - und zwar in Darfur.

"Neben verschiedenen sozialen und politischen Ursachen begann der Darfur-Konflikt als ökologische Krise, die zumindest teilweise auf den Klimawandel zurückgeht", erklärte Ban im Juni in der Washington Post.

Die Wüste im Sudan, so Ban, breite sich aus. Im Norden Darfurs wären die Lebensbedingungen für die Kamel-Nomaden in den letzen Jahrzehnten so schlecht geworden, dass sie nach Süden zogen.

Die dort lebenden Bauern hätten zwar früher ihre Brunnen mit ihnen geteilt. Inzwischen aber litten alle unter der Trockenheit. Nahrungs- und Wassermangel hätten schließlich zu den Kämpfen geführt, "die sich im Jahr 2003 zur vollen Tragödie ausweiteten, die wir heute erleben." Eine Ausweitung, die natürlich auch damit zusammenhängt, dass die Regierung in Khartum die nomadischen Reitermilizen ausgerüstet hat und sie mit Kampfflugzeugen und -hubschraubern unterstützt.

Für den Zusammenhang zwischen dem Massenmord und dem Klima spricht übrigens auch ein Bericht des UN-Umweltprogramms Unep: Demnach gab es in den letzten 77 Jahren mehr als 30 Konflikte um Boden und Wasser in Darfur. In den letzten drei Jahrzehnten aber haben sich die Auseinandersetzungen gehäuft. Zugleich kam es im Norden der Region in diesem Zeitraum zu großen Dürren und Hungersnöten.
Aus: Süddeutsche.de „Klima als Frage von Krieg und Frieden“, 14.11.2007

Details siehe Website des Theodolinden-Gymnasium München - Geolinde
Klimawandel in Afrika - Der Darfur-Konflikt - hier geht es nicht nur ums Öl