Klimawandel in Südafrika
Südafrika ist das Land mit den höchsten CO2-Emissionen in Afrika.
2006 lag Südafrika bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von ca. 8,3 Mio t, im Vergleich dazu Deutschland mit 10,5 Mio t. (Quelle: Ressources Institut, dpa aus Hamburger Abendblatt 19.2.2007)
Allein für Stromerzeugung aus Kohle werden in Südafrika ca. 350 Mio. Tonnen CO2 freigesetzt.
Verbrauchsgrafik CO2 weltweit

Die Auswirkungen von Klimawandel sind schon jetzt in Südafrika spürbar. Viele Bauern klagen darüber, dass die Zeit zwischen Trocken- und Regenzeit immer größer wird. Und wenn es regnet, dann oft sintflutartig. Es gibt mehr und mehr Überschwemmungen. Oftmals werden ganze Ernten zerstört. Die Bewohner im Westen Südafrikas werden aufgrund der steigenden Temperaturen vermehrt mit Dürren und Wassermangel zu kämpfen haben. 

Für die Bevölkerung gibt es auch gesundheitliche Probleme. Auf Grund des Klimawandels wird eine Ausbreitung der Malariagebiete befürchtet, die sich von den Nationalparks im Norden auch auf Großstädte wie z.B. Johannesburg ausdehnen werden.
Siehe Artikel Südafrikas unbequeme Wahrheit

In Folge des Klimawandels wird ein Artenrückgang befürchtet. Südafrika beheimatet viele, zum Teil vom Aussterben bedrohte Tierarten. Deren natürliche Umgebung wird durch zunehmende Überflutungen zerstört.
Südafrikas Umweltminister Martinus van Schalkwyk sagte, der Krüger-Nationalpark mit seiner einmaligen Flora und Fauna sei als Folge des Klimawandels besonders gefährdet, da heftigere Regenzeiten im Wechsel mit längeren Dürreperioden drohen.
Siehe NTV-Bericht Schwalbensterben in Südafrika - Beweis für Klimawandel



In Deutschland wird schon seit einiger Zeit die Nutzung alternativer Energien erprobt. In Südafrika ist oft Geldmangel ein Problem für den Einsatz regenerativer Energien. Aktuell wird propagiert, dass vor allem wohlhabende Südafrikaner ihren Lebensstil den Umständen entsprechend anpassen und bis 2030 um 90 Prozent verändern sollen. Durch Messungen der CO2 Ausstöße ihrer Häuser und Wohnungen, soll versucht werden Mittel und Wege zu finden, diesen Verbrauch zu reduzieren.
Siehe Welt-Sichten: Eine Initiative in Südafrika will Treibhausgas-Emissionen auf individueller Ebene reduzieren - Gespräch mit der südafrikanischen Klima-Aktivistin Brenda Martin 


In seiner Pressemitteilung vom 05.09.2008 teilt das BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) dazu mit:
“Deutschland fördert Klimaschutz und nachhaltige Energien in Südafrika. Klimaschutz und nachhaltige Energien sowie Regierungsführung und öffentliche Verwaltung sind die Schwerpunkte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Südafrika. Die Bundesrepublik stellt dafür in diesem und im nächsten Jahr insgesamt 88,5 Millionen bereit. Dies wurde in den deutsch-südafrikanischen Regierungs-Verhandlungen in Pretoria vereinbart. Neben dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sind auch das Bundesumweltministerium (BMU) und das Bundesforschungsministerium (BMBF) an der Umsetzung der vereinbarten Schwerpunkte beteiligt. Südafrika kommt als Ankerland eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung in der Region des südlichen Afrikas und bei der Lösung globaler Herausforderungen, wie zum Beispiel dem Klimaschutz, zu. Der Schwerpunkt Klimaschutz und nachhaltige Energien hat das Ziel, einen Beitrag zur Minderung des globalen Klimawandels zu leisten sowie Anpassungen an den Klimawandel zu treffen. So hat die südafrikanische Regierung um Unterstützung bei der klimaneutralen Gestaltung der Fußballweltmeisterschaft 2010 nach dem deutschen Vorbild der so genannten "Green Goal"-Initiative 2006 gebeten. In diesem Zusammenhang sollen zum Beispiel öffentliche Verkehrs- und Abfallsysteme aufgebaut werden. Die Bundesregierung wird gemeinsam mit Südafrika nach Wegen suchen, um die südafrikanische Energiegewinnung energieeffizienter zu gestalten, wie zum Beispiel durch die Erneuerung veralteter Kohlekraftwerkstechnologien. Da Südafrika Hauptenergielieferant für viele Länder im südlichen Afrika ist, fördert eine effizientere Energiegewinnung in Südafrika auch die Energiesicherheit und Entwicklung in der Region... 

Um die Zusammenarbeit und regionale Entwicklung im südlichen Afrika zu stärken, fördert die Bundesrepublik in Südafrika auch die so genannte Dreieckskooperation. Ziel dieser Kooperation ist es, zusammen mit den südafrikanischen Partnern, Entwicklungsvorhaben in einem anderen afrikanischen Land umzusetzen.“